… nichts zu sagen haben

Horst Seehofer war es, der bei „Pelzig unterhält sich“ zum Besten gab, die Gewählten hätten nichts zu sagen – und diejenigen, die das Sagen haben, würden nicht gewählt.

Heute Morgen fand ich – wie zur Bestätigung – wieder eine Mail von der kanadischen Ostküste vor, die mit folgender Argumentation in Bezug auf meinen Kommentar zur Bayern-Wahl begann:

„… bist Du wirklich der Auffassung, dass Deine angebotene Ursachenforschung der Wahrheit und Realität entspricht und nicht ein autorischer Vernebelungsversuch, die Leser in der Täuschung zu belassen?
Nur zur Orientierung, falls wieder ausgeblendet: Da haben mal wieder die staatenlosen Ausländer, der Handels-Marke BAYER, der NATION DEUTSCH, die es aber wieder nicht geschnallt haben, was Sache ist, der Bayuwarischen NGO Abteilung durch Abgabe ihrer unsouveränen Stimme, erneut den Persilschein für GERmany must perish ausgestellt, halt nur mit anderen Abteilungsleitern, die sich untereinander auch nicht grün sind. Aber, auch wenn blau-weiß, sie tragen selfi-stolz rot-weiß-blau, besonders die AfD, zur Show. Und der Schimmelpilz, der rotgiftige, ist Grün. Das ist nicht schön.“

Wer Ähnliches schon einmal gehört oder gelesen hat, kann sich vorstellen, wie es weitergeht, wer nicht, sollte nicht unbedingt Lust darauf verspüren.

Wenn ich die Idee, die dahintersteht, auf den Punkt bringe, dann lautet sie:

  1. Die gesamte sichtbare Oberfläche der Machtverhältnisse auf dieser Welt ist ein Trugbild.(Uralte) Geheimbünde, verwurzelt in religiösen (=satanistischen) Mythen lenken die Geschicke. Niemand  kann sich ihrem Wirken entziehen. Alle Regierungen und Herrscher, die öffentlich in Erscheinung treten, sind nur von ihnen ferngesteuerte Marionetten.
  2. Ihr Ziel ist die totale Weltherrschaft, die Verknechtung aller Menschen, die Aneignung allen Eigentums, die Vernichtung des Guten, die Herrschaft des Bösen.
  3. Warum also schlägst Du Dich überhaupt noch mit politischen Gedanken herum?

Es ist überhaupt nicht schwer, jedwedes Geschehen auf dieser Erde in eben diesen einfachen Gedankengang zu integrieren. Alles, was als „negativ“ angesehen wird, entspricht den geheimen Plänen zur Vernichtung der Menschheit – und alles was dagegen „positiv“ erscheint ist nur ein Köder, eine Falle, bzw. die raffinierte Tarnung, hinter der sich das Böse entfaltet, bis es endgültig den Vorhang fallen lassen kann.

Der Trick, eine unsichtbare Allmacht für alles Geschehen auf dieser Welt verantwortlich zu machen, ergibt immer ein in sich geschlossenes, unangreifbares Gesamtbild, das solange unkaputtbar wie ein Legostein erscheint, solange der Glaube an die unsichtbare Allmacht von keinem Zweifel angenagt wird.

Wer diese „unsichtbare Allmacht“ für sich instrumentalisiert, kann entweder dazu auffordern, sich dieser Allmacht zu unterwerfen und ihr zu dienen, um sich ihres Wohlwollens zu versichern, oder er kann dazu auffordern, sich dem Kampf der Gerechten gegen diese Allmacht anzuschließen, weil, wer kämpft, zwar verlieren kann, wer nicht kämpft, aber schon verloren hat.

Selbstverständlich gibt es noch den dritten Weg, die unsichtbare Allmacht zu instrumentalisieren, und der besteht darin, im Angesicht der Allmacht die eigene Ohnmacht zu akzeptieren und – mit dem Hochgefühl, es schon immer gewusst und vorhergesagt zu haben – alles hinzunehmen, was da kommt.

 

Mir fällt eine Denksportaufgabe ein, die – als sie Anfang der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts von Büro zu Büro, von Stammtisch zu Stammtisch wanderte – sehr viel verzweifteltes Kopfzerbrechen verursachte, weil jene, die versuchten, sie zu lösen, eine ganz wichtige, vielleicht die wichtigste Frage überhaupt, entweder gar nicht stellten oder viel zu früh als beantwortet erachteten.

Diese Frage lautet: Was weiß ich wirklich?

Die Denksportaufgabe lautet:

Finde heraus, auf welche Weise es mit Hilfe einer Balkenwaage gelingen kann, mit nicht mehr als drei Wiegungen herauszufinden, welche von 12 identisch aussehenden Kugeln als einzige ein von den übrigen 11 Kugeln abweichendes Gewicht hat.

Vor der ersten Wiegung kenne ich nur die geschilderte Ausgangssituation. Eine  von zwölf Kugeln ist entweder schwerer oder leichter als die übrigen elf. Dieses Wissen lässt sich durch fortgesetztes Wiegen in unterschiedlichsten Konstellationen zwar immer wieder dahingehend bestätigen, dass mal die eine, mal die andere Seite der Waage sich nach unten neigt, aber der Zugang zur Lösung öffnet sich erst, wenn man die Ergebnisse der Wiegungen etwas tiefer analysiert, bzw. die Wiegung schon so anordnet, dass daraus zwangsläufig ein Wissenszuwachs entstehen muss.

Denken Sie mit! Wie muss nun die erste Wiegung aussehen, um das gesicherte Wissen zu erweitern? Ist es eventuell möglich, mit der ersten Wiegung eine oder mehrere Kugeln zu identifizieren, die garantiert zu den elf „normalgewichtigen“ gehören?

Mit Erledigung dieses ersten Schrittes, der ersten Wiegung, ist – wenn wir auf unser verschwörungstheoretisches Problem zurückkommen – ein gutes Stück der Unsichtbarkeit der Allmacht aufgehoben.

Es ist zwar um einiges komplexer als bei den zwölf Kugeln, wo es genügt, im ersten Schritt vier gegen vier zu wiegen, um entweder acht oder vier Kugeln eindeutig als normalgewichtig zu identifizieren, doch genügt es auch im realen Leben, einfach nur so lange „Verhalten“ zu beobachten, bis dabei nach und nach die „neutralen Normalen“ erkennbar werden und sich von den „verbleibenden Verdächtigen“ abgrenzen lassen.

Die „unsichtbare Allmacht“ kann jedoch nur solange „Allmacht“ sein, wie wirklich alle als Verdächtige und „potentielle Bösewichte“ angesehen werden müssen. Ein schönes Beispiel dafür findet sich bei den inoffiziellen Mitarbeitern der Stasi. Solange jeder Mensch im Umfeld jedes DDR-Bürgers verdächtig sein musste, ein „IM“ zu sein, konnte die unsichtbare Allmacht kraftvoll wirken.

Als jedoch montags die Kirchen öffneten und der Protest gegen die unsichtbare Allmacht sich dort versammelte, gelang es bald recht gut, die „neutralen Normalen“ von den „verbleibenden Verdächtigen“ abzugrenzen. Auch wenn es bei den Montagsgebeten sicherlich von IMs nur so wimmelte, war die Wahrscheinlichkeit, neben einem IM die Kirchenbank zu drücken doch deutlich geringer als die Wahrscheinlichkeit, neben einem IM an der Werkbank im VEB zu stehen.

Zugleich war es für die teilnehmenden IMs sicherlich ebenfalls eine überraschende Erkenntnis, dass die „unsichtbare Allmacht“ keine Allmacht mehr war, dass sie selbst nicht Teil einer Allmacht, sondern Teil einer erkennbar schrumpfenden Macht waren, so dass die Loyalität gegenüber den „verbleibenden Verdächtigen“ über alles gesehen zwangsläufig nachlassen musste.

Kommen wir zurück zur Wahl in Bayern, zu meinem Versuch, die Ursachen zu ergründen und diese, meine Meinung zu veröffentlichen. Ich mag mit meinen Überlegungen den wahren Hintergründen ziemlich nahe kommen, oder mich vollständig irren, ich mag teils richtig, teils falsch liegen, das alles sei dahingestellt:

Wichtig ist mir, dass ich mich mit dem Erkennbaren beschäftigt habe,

statt mit Verweis auf jene unsichtbare Allmacht der staatenlosen Ausländer, der Handels-Marke BAYER, der NATION DEUTSCH“, alles Geschehen als zwangsläufig und unabwendbar anzusehen, weil es einem uralten Plan folgend, an welchem Jesuiten, Freimaurer, Rosenkreuzer, Weißhäuptels und Rothschilde ebenso gestrickt und gehäkelt haben, wie die Goldschmiede in der City of London und Behemoth,Baphomet und Leviathan.

Ich bin überzeugt, dass alleine das Offenkundige ausreichend viele Erkenntnisse ermöglicht, wenn man an der richtigen Stelle die richtigen Fragen stellt. Ich bin überzeugt, dass der Erwachsene in der Lage sein sollte, ein Bühnenspiel im Theater als solches zu erkennen, statt es für die Wirklichkeit zu halten, seine Rolle als Zuschauer zu erkennen und damit die Gewissheit zu verbinden, sich in jedem Augenblick vom Klappsitz erheben und die Vorstellung verlassen zu können.

Und sollte die ganze Welt ein Marionettentheater sein, bespielt vom großen Spielmeister der unsichtbaren Allmacht, dann ist es doch tausendmal besser, sich, wo es nötig und nützlich erscheint, gegen die Marionetten zu stellen und ihre Handlungen zu erschweren oder gar die Fäden, an denen sie hängen, zu zerreißen, als sich im Wehklagen über die unsichtbare Allmacht des Marionettenspielers zu erschöpfen und nichts zu tun, weil ja schließlich, gemäß der Haager Landkriegsordnung und der SHAEF-Gesetze sowie des Royal Admiralty Land&Sea Act sowieso alles längst zu unseren Ungunsten geregelt und beschlossen ist.

Bei der Denksportaufgabe mit den zwölf Kugeln muss man irgendwann auf die Idee kommen, die Menge der verbleibenden Verdächtigen in solche zu unterteilen, unter denen sich eventuell eine Kugel befindet, die schwerer ist als alle anderen, jedoch keinesfalls eine, die leichter ist, und in solche, unter denen sich eventuell eine befindet, die leichter ist, jedoch keinesfall eine, die schwerer ist als alle anderen. Das lässt sich spätestens mit der zweite Wiegung herausfinden. Danach ist die Lösung schon fast geschafft – man muss nur noch geschickt kombinieren.

In der Realität dieser Welt die abweichende Kraft zu identifizieren ist schwieriger, gewiss, aber wer sich mit dem Wirken einer unsichtbaren Allmacht zufrieden gibt, der macht es sich zu leicht!

Der beginnt auch gar nicht erst mit dem Versuch, die vermaledeite zwölfte Kugel zu identifizieren. Er erklärt das Rätsel für unlösbar, die Zustände für unabänderlich und bietet als Erklärung nichts anderes an als den Verweis auf einen gordischen Knoten aus Geheimbünden.

Die Logik sagt mir:

Wenn diese Geheimbünde so mächtig wären und alles bestimmen könnten,
dann hätten sie schon längst alles an sich gerissen und müssten sich nicht mehr furchtsam als Geheimbund verbergen.

Die Logik sagt mir ferner:

Alle Vereinbarungen und Verträge zwischen Staaten, einschließlich dem Recht der Sieger gegenüber den Besiegten, sind in jedem Augenblick der Geschichte gerade so viel wert, wie es die realen (militärischen) Kräfteverhältnisse in diesem Augenblick erlauben.

Ein Blick in die Geschichte legt zudem die Annahme nahe, dass es unter den Mächtigen jene Einigkeit, die erforderlich wäre, um die ganze Welt miteinander neidlos und konfliktfrei zu beherrschen, auch in Zukunft nicht geben wird.

„Zwischen Staaten gibt es keine Freundschaft, nur (temporär gleichgerichtete) Interessen“, meinte Charles de Gaulle.

Seit sich das Eigentum am Staat von den Vertretern der Staatsmacht gelöst hat, seit nicht mehr Monarchen als uneingeschränkte Herrscher agieren, sondern die von Seehofer erwähnten „Gewählten“ einigermaßen hilflos jenen „Nichtgewählten“ gegenüberstehen, die als Eigentümer die Geschicke des Landes bestimmen und den Rahmen des politischen Handelns der Gewählten nach Belieben eng abzustecken in der Lage sind, muss es heißen:

Zwischen den Vertretern des Großkapitals und der Hochfinanz gibt es keine Freundschaft, nur temporär gleichgerichtete Interessen.

Dies zu erkennen, heißt aber auch zu erkennen, dass es „die unsichtbare Allmacht“ nicht gibt, und nicht geben kann, solange die Menschen so sind, wie sie sind.

Der Trost für uns, die wir als die Kleinen scheinbar hilflos zusehen müssen, wie die Großen sich bekriegen, liegt in dem Spruch: „Wo sich zwei streiten, freut sich der Dritte“.

Der „Dritte“, das ist hier der „Bund der Kleinen“, die „Bundes-Res-Publica“, das sind die im Nationalstaat geeinten Kräfte, die durchaus eine eigenständige und eigennützige Politik gegen die großen, überstaatlich agierenden Spieler verfolgen können, sofern es dem Volk gelingt, sich Vertreter zu wählen, die tatsächlich Volk und Nation vertreten.

Kein Wunder, dass mit aller Macht gegen den Nationalstaat polemisiert wird.

Wer erkennt, von wo  diese Polemik ausgeht, ist der 12. Kugel dicht auf der Spur.